DVD das Medium der unbegrenzten Möglichkeiten

 

 

Technik

 

Oberflächlich betrachtet sieht eine DVD aus wie eine CD. Eine optische Platte von 12 Zentimetern Durchmesser und mit einer Dicke von 1,2 Millimetern. Bei näherer Betrachtung sieht man jedoch einige Unterschiede:

Die DVD besteht aus zwei 0,6 mm dicken Platten, die Rücken an Rücken aneinandergeklebt sind. Das verbessert die Abtastsicherheit gegenüber der CD um das 10-fache.

Die DVD kann pro Seite zwei Informationsebenen (Layer) enthalten (siehe Abbildungen). Dadurch wird ihre Kapazität nahezu verdoppelt. Schon ein Layer auf einer Seite bietet die Kapazität von ca. 7 CDs. Bei beidseitig 2 Informationsebenen ergibt sich eine maximale Kapazität der DVD von etwa 25 CDs.

 

Die DVD wird aus Polycarbonat gepresst wie eine CD.

Die darauf eingeprägten Pits sind hier aber bedeutend kleiner und sie sind enger angeordnet. (Abbildung rechts oben)

 

Die DVD kann die in ihr gespeicherten Informationen zehnmal schneller als eine CD ausgeben.

 

Die DVD wurde von Anfang an als Multimedia- Datenträger konzipiert, sodass sie gleichermaßen in der Unterhaltungselektronik wie in der Computertechnik zur Anwendung kommen und diese beiden Branchen weiter verschmelzen wird.

 

 

 

Einsatzmöglichkeiten der DVD

 

DVD stand anfangs noch für Digital Video Disc, bis man erkannte, dass Video nur eine der vielen Anwendungen für eine Disc mit hoher Speicherkapazität und Speicherdichte ist. In der folgenden Tabelle sind einmal die einzelnen Typen der Digital Versatile Disc, der vielseitigen Scheibe, wie sie jetzt heißt, nach ihrem Verwendungszweck zusammengestellt.

 

Typ

Einführung

in Europa

Kurzbeschreibung

DVD - Video Seit Frühjahr 1997 Reines Wiedergabemedium für bis zu über 8 Stunden Bild und Ton in exzellenter Qualität
DVD - Audio Geplant Sept. 2000 Reines Wiedergabemedium für High End - Ton
DVD - ROM Seit 1997 Reines Wiedergabemedium für bis zu 17 Gbytes Computerdaten
DVD - RAM Seit Juli 1998 Beliebig oft wiederbespielbare DVD

für Video, Audio und Daten

DVD + RW Geplant 2000
DVD - R Seit Juli 1998 Einmal bespielbare DVD

für Video, Audio und Daten

DVD - R/W Geplant 2000

 

"Noch nie hat ein Produkt schon vor seiner Einführung so breite internationale Unterstützung gefunden wie die DVD."

 

 

Kapazität

Je nach der Anzahl der bespielten Seiten und Informationsebenen (Layer) ergeben sich folgende maximalen Speicherkapazitäten:

 

Name

Durchmesser

ein- / doppelseitig

Informations-

ebenen

Kapazität

Spieldauer bei DVD-Video

DVD-5

12 cm

Einseitig

Eine

4,7 Gbytes

> 2 Stunden

DVD-9

12 cm

Einseitig

Zwei

8,5 Gbytes

~ 4 Stunden

DVD-10

12 cm

Doppelseitig

Eine

9,4 Gbytes

~ 4,5 Stunden

DVD-14

12 cm

Doppelseitig

Eine / Zwei

13,2 Gbytes

~ 6 Stunden

DVD-18

12 cm

Doppelseitig

Zwei

17 Gbytes

> 8 Stunden

DVD-R

DVD-R/W

12 cm

Einseitig/

Doppelseitig

Eine oder Zwei

3,95 / 4,7 Gbytes je Seite und Layer

DVD+RW

12 cm

Einseitig/

Doppelseitig

Eine oder Zwei

3,0 / 4,7 Gbytes je Seite und Layer

DVD-RAM

12 cm

Einseitig/

Doppelseitig

Eine oder

Zwei

2,58 / 4,7 Gbytes je Seite und Layer

 

Die angegebenen Spielzeiten für die DVD-Video sind stark von der Art des Films, der Filmqualität und den eingesetzten Zusatzinformationen (siehe "DVD-Video") abhängig. So würden zum Beispiel auf eine DVD 5 bis zu 9 Stunden Video passen, wenn man sich mit VHS-Qualität (Videorecorder- Standard) begnügt.

 

 

Die DVD-Video ist die erste auf dem Markt befindliche Variante der neuen Superscheibe. Weltweit sind in den ersten beiden Jahren nach DVD-Einführung 3,4 Millionen DVD-Player verkauft worden, in den ersten beiden Jahren der CD-Einführung waren es knapp 243.000 Geräte. Bis Dezember 1999 wurden weltweit über 6.000 DVDs veröffentlicht, mit rasch steigender Tendenz.

 

Das Bild

 

Die DVD-Video speichert im Gegensatz zu Videorecordern und Laserdisc-Playern digitalisierte Vollbilder in sehr hoher Auflösung. Trotz einer mittleren Komprimierung im Verhältnis 36:1 nach dem Standard MPEG-2 ist das Ergebnis schlichtweg phänomenal. Die Horizontalauflösung erreicht 540 Linien, das ist etwa doppelt soviel wie bei VHS und bei der Video-CD. Außerdem werden das konventionelle Seitenverhältnis 4:3 ebenso wie das Breitbild 16:9 in voller Vertikalauflösung unterstützt.

 

Damit kann auf jedem zur Verfügung stehenden Fernsehgerät die optimale Bildschärfe erreicht werden. Überdies sind Bildstand und Farbtreue bedeutend besser als bei VHS und es gibt absolut kein Bandrauschen. Die Gesamtqualität wird durch häufiges Abspielen überhaupt nicht beeinträchtigt.

 

Der Ton

 

Wie die CD speichert auch die DVD den Ton digital, jedoch beherrscht die DVD die unterschiedlichsten Varianten. Zweikanalton kann der Hersteller der DVD wie bei der CD im extrem speicherintensiven Linear - PCM aufspielen. Statt dessen kann er sich jedoch auch für datenreduziertes Dolby Digital 2.0 oder MPEG-1 (Tonformat der Video-CD) entscheiden, die sich mit knapp 1/8 des Speicherplatzes zufrieden geben und nahezu CD-Qualität bieten.

 

Da obendrein die DVD maximal acht Audiospuren haben kann, ist es auf diese Weise theoretisch möglich, digitalen Stereoton und bei Filmen den darin versteckten Dolby-Surround-Ton, die sogenannte "Dolby-Surround-Matrix" (siehe Kasten "Dolby-Surround"), in 8 verschiedenen Sprachen auf einer einzigen DVD unterzubringen. Bessere Qualität mit mehr als zwei Kanälen bieten diskrete digitale Mehrkanaltonverfahren, d.h. Systeme, bei denen jeder Kanal einzeln digital gespeichert wird und den vollen Frequenzumfang besitzt. Fünf vollwertige Kanäle lassen sich mittels des intelligenten Kompressionsverfahrens mit dem Namen Dolby-Digital (siehe Kasten "Dolby-Digital") sehr platzsparend auf der DVD unterbringen.

 

Den Vergleich zum Original muss selbst eine Dolby-Digital codierte Klassikaufnahme nicht scheuen. Das kritische Publikum ist ebenso wie die Weltpresse von der Qualität und Räumlichkeit der zahlreichen DENON Klassik-DVDs (siehe "Mehrkanalton von Denon") in Dolby-Digital begeistert.

 

 

   sorgt seit Jahren bei vielen Videofreunden schon für ein akzeptables räumliches Erlebnis mit 4 statt mit 2 Kanälen - den beiden Frontkanälen (L/R) im vollen Frequenzspektrum, einem Centerkanal (C) in der Mitte

und einem Surroundkanal (S) hinten mit jedoch deutlich eingeschränktem Übertragungsbereich. Mittels eines relativ preisgünstigen zusätzlichen Decoders kann man diese 4 Kanäle aus der "Dolby-Surround-Matrix" im Stereosignal der VHS-Kassette, LD oder DVD erhalten.

Für wahre Musikfreuden ist das System aber eher ungeeignet, da das Surroundsignal nur ein Monosignal ist und der Frequenzbereich stark eingeschränkt wird. Jedoch gibt es Dolby-Surround-Decoder , die es verstehen, die Makel dieses Systems auszubügeln. So können zum Beispiel die DENON Surround-Receiver künstlich ein Stereo-Surroundsignal erzeugen (Fachbegriff: Dekorrelation) und somit den räumlichen Effekt merklich verstärken. Bis heute wurden über 10.900 Filme in Dolby-Surround produziert, hinzu kommen noch zahlreiche Shows und Serien.

   wurde von Dolby nach jahrelanger Erfahrung mit digitaler Codierungstechnik im Jahre 1992 unter dem Namen Dolby AC-3 entwickelt, um die Qualität des Kinotons von 35 mm Filmen zu verbessern und so das schon seit 1977 verwendete, analog arbeitende Dolby-Surround abzulösen.

Dolby-Digital arbeitet mit maximal 6 Kanälen - den beiden Frontkanälen links und rechts, den beiden Surroundkanälen hinten links und hinten rechts, einem Centerkanal und einem zusätzlichen LFE-(Low Frequency Effects) Kanal. Die erstgenannten fünf werden im vollen, hörbaren Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hz jeder für sich gespeichert. Der LFE-Kanal ist für die Unterstützung ultimativer Tieftongewitter in Filmen gedacht und hat dementsprechend nur einen Frequenzgang von 20 bis 120 Hz. Sämtliche Daten werden etwa um den Faktor 8 komprimiert. Um trotzdem die Qualität der Originalaufnahme beizubehalten, sind bei dieser Prozedur hohe Rechnerleistungen und einige psychoakustische Tricks erforderlich. So werden zum Beispiel solche Passagen, die momentan unter der Hörschwelle des Menschen liegen oder die von wesentlich lauteren so überdeckt werden, dass der Mensch nur noch die lautere Passage zu hören vermag, einfach bei der Codierung weggelassen.

Das Ergebnis muss man gehört haben: Schaltet man von Dolby-Surround auf Dolby-Digital um, so ist das, als würde man sich Wattestöpsel aus dem Ohr nehmen. Frappierende Dynamiksprünge, ein akustisch vollständig ausgefüllter Raum bei präziser Ortung von Stimmen und ein knochentrockener Bass sind nur einige der Argumente, die für den Durchbruch von Dolby-Digital nicht nur im Kino sorgten.

1995 wurde Dolby-Digital zum obligatorischen Tonstandard für die DVD-Video in den NTSC - Ländern, seit Ende 1997 ist er es in der ganzen Welt. Seit 1995 gibt es auch NTSC- Laserdiscs mit 5.1- Kanalton in Dolby-Digital und entsprechende bezahlbare Decoder für den Heimbereich. 1996 wurde Dolby Digital als Tonstandard des zukünftigen digitalen Fernsehens in den USA bestätigt, 1999 wurde auch in Europa begonnen, digitales Fernsehen mit Dolby-Digital-Ton über Satellit auszustrahlen ...

     

STEREO

(2- Kanalton,

Linear- PCM;

AC-3; MPEG-1)

DOLBY SURROUND

4.0 (R/L/C/S)

DOLBY DIGITAL

5.1 (R/L/C/Ls/Rs/LFE)

Weltweit sind heute knapp 25.000 Kinosäle mit Dolby-Digital ausgestattet, es gibt ca. 2.600 Kinofilme mit Dolby-Digital-Soundtrack. Im Heimbereich wurden 3,2 Millionen Dolby-Digital 5.1 Decoder und knapp 30 Millionen Dolby-Digital 2.0 Decoder in Digital-TV -Receivern oder in DVD-Geräten verkauft. Es sind knapp 600 Laser Discs und über 5.000 DVDs mit Dolby-Digital erhältlich.

   Mit dem Film "Star Wars Episode 1" startete 1999 eine neue Dolby-Digital Variante in den Kinos, das sogenannte Dolby-Digital Surround EX, ein 6.1 Verfahren mit einem zusätzlichen Center-Surround-Kanal (siehe Schema weiter unten). Dieser Cs-Kanal, der nochmals das räumliche Gefühl vergrößert und auch für bessere Schallortung im Surroundbereich sorgt, liegt als Matrix versteckt im Signal für die beiden vollwertigen Surroundkanäle des Dolby-Digital Datenstroms. Damit ist das System voll kompatibel zum herkömmlichen Dolby-Digital.

DENON wird im Frühsommer 2000 in Deutschland mit dem AVC-A10SE einen der ersten Dolby-Digital Surround EX Vollverstärker mit THX Surround EX Zertifikat für den Heimbereich präsentieren. Entsprechende Software ist ebenfalls für das 1.Quartal 2000 angekündigt.

 

 

 

Eine heute erhältliche PAL - DVD mit einem neueren Film aus Hollywood enthält das Bild meist im anamorphen (gestauchten) Format. Dadurch kann sowohl auf 4:3- Fernsehern (mit 16:9 - Umschaltung) als auch auf Breitbildfernsehern das Bild in voller Vertikalauflösung dargestellt werden, wodurch es an Schärfe gewinnt.

Beim Ton kann zwischen zwei bis fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch), meist im exzellenten Dolby-Digital 5.1- Sound, gewählt werden. Zusätzlich sind dann noch 7 bis 32 Untertitel mit auf der DVD vorhanden.

Andere Filme, die nicht (digital) mehrkanalig abgemischt wurden, bieten auf einer DVD meist noch Dolby-Digital 2.0 oder MPEG I, also "nur" gewöhnliches Stereo mit den gegebenenfalls darin enthaltenen Informationen für Dolby-Surround.

Neben Dolby-Digital lassen sich natürlich auch andere Mehrkanaltonformate auf der DVD unterbringen - wie das aus dem Kino bekannten Verfahren DTS. (siehe Kasten "Die optionalen Tonformate der DVD-Video").

 

Mehrkanalton von DENON

 

DENON Electronic besitzt nicht nur wegen der qualitativ hochwertigen HiFi-, Surround- und Profikomponenten einen sehr guten Ruf, sondern gilt auch als einer der Wegbereiter der digitalen Tontechnik sowie als edles Klassik- und Jazzlabel.

 

DENON ist besonders für die exzellent klingenden "One-Point-Recordings" bekannt, bei denen nur zwei Mikrofone ohne Stützmikrofone zum Einsatz kommen und so eine besonders klare räumliche Abbildung von Orchester und Instrumenten über zwei Kanäle erreicht werden kann.

 

Im Mehrkanalbereich machte DENON schon in den 70ern mit Quadrophonieanlagen auf sich aufmerksam. Bereits seit 1972 zeichnen DENON-Toningenieure Konzerte mit 4 bzw. 5 entsprechend im Raum platzierten Mikrofonen parallel zu den Stereomikrofonen auf, seit Mitte der 80er Jahre digital. Doch erst mit der Einführung der DVD und Dolby-Digital wurde es möglich, solche Aufnahmen der Weltöffentlichkeit zugänglich zu machen.

 

Hören Sie selbst einmal in eine der 15 erhältlichen DVDs hinein ... .

Sie werden von der Konzertsaalatmosphäre; dem Raum, der sich vor Ihren Ohren und Augen aufbaut, der realistischen Klangfarbe der einzelnen Instrumente und der einzigartigen Dynamik begeistert sein. Begleitet wird der Ohrenschmaus durch Standbilder mit Informationen zum Werk, Orchester, Dirigenten, ...

 

Die meisten DENON- DVDs sind in Dolby Digital 5.0 codiert, d.h. ohne den zusätzlichen Basskanal. (siehe Kasten "Dolby Digital").

Parallel dazu bietet DENON auf jeder DVD noch eine PCM- Spur, also klassisches 2-Kanal-Stereo unkomprimiert in CD- Qualität, aufgenommen nach dem legendären "One-Point-Recording" Verfahren.

 

 

Die optionalen Tonformate der DVD- Video:

DTS, SDDS, MPEG-II-AUDIO

   Kassenerfolge wie Jurassic Park und Schindlers Liste machten das 1993 im Kino eingeführte Digital Theater System zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten von Dolby-Digital. Mehr noch, Besitzer von Kinos in aller Welt investierten nach diesen Erfolgsfilmen eher in DTS als in Dolby-Digital. Erst im Frühjahr 1998 konnten die Dolby Laboratories mehr Installationen ihres Digital-Surroundsystems in Kinos als

DTS aufweisen. DTS-Surround arbeitet wie Dolby-Digital als 5.1 Kanalsystem, allerdings mit einer milderen Datenkomprimierung im Verhältnis 4:1 und einer höheren Auflösung (20 Bit). Im Heimbereich konnte DTS gegenüber AC-3 mit Mehrkanalmusik- CDs Boden gut machen. Die Laserdisc dient ebenso als Quelle für DTS-Soundtracks. Um den Scheiben den 5.1- Sound zu entlocken, muss der Digitalausgang der Geräte nur mit einem DTS-Decoder wie er heute schon in vielen preiswerten Receivern wie dem AVR-1800 zu finden ist, verbunden werden. In den USA sind bis Ende Oktober 1999 auch über 70 DTS-DVDs erschienen und viele weitere angekündigt, ebenso begann man zur IFA 1999 mit der Auslieferung der ersten

deutschen DTS-DVDs. Um jedoch in den Genuss des DTS-Tons dieser DVDs zu kommen, benötigt man einen speziellen DVD-Player. Diese tragen auf der Gerätefront das Logo "DTS Digital Out". Auf allen anderen DVD-Playern lassen sich zwar DTS- CDs abspielen, jedoch nicht die neuen DTS-DVDs, so dass DTS auf DVD-Video wohl in absehbarer Zeit keine dominierende Rolle spielen wird.

Für die Zukunft plant DTS eine Extended Surround Variante als 6.1 Tonsystem ähnlich dem EX-System von Dolby und die Erweiterung auf insgesamt 7.1 Kanäle (siehe unterstehende Schemata).

 

   Das mit Abstand ausgefallenste System im Kinobereich hört auf den Namen Sony Dynamic Digital Sound. Dieses 7.1-Kanalsystem (siehe unterstehendes

Schema) arbeitet mit dem von der Mini Disc bekannten Datenreduktions-

verfahren ATRAC (1/5 der Originaldaten) und verbessert durch die zusätzlichen Kanäle Halbrechts Rc und Halblinks Lc die Ortung von Schallsignalen - merklich jedoch nur in größeren Kinos. Im Heimbereich spielt es derzeit keine Rolle.

 

   Das System mit dem Namen MPEG II - Audio ist der jüngste Zuwachs im Kreis der datenreduzierenden Mehrkanaltonverfahren und das einzige, das ausschließlich für den Heimbereich konzipiert

wurde. Es ist der kompatible Nachfolger des zweikanaligen MPEG I - Audio, einem Standard der DVD in Europa. Knapp 15 DVDs von Columbia/Tristar sind hierzulande auch in MPEG II - Audio erschienen (meist zusammen mit Dolby-Digital auf einer DVD), jedoch sind keine weiteren Scheiben mit MPEG-II mehr geplant. In der Zukunft sollte das Tonformat ursprünglich beim digitalen Fernsehen in Europa zum Einsatz kommen, um die Kompatibilität zum bisher verwendeten MPEG I zu gewährleisten. Doch mit der Entscheidung des Medienkonzerns ProSieben für Dolby-Digital erscheint auch hier eine Zukunft für MPEG II mehr als fraglich. MPEG II bedient sich - ähnlich wie Dolby-Surround - einer "Matrix" mit all ihren Schwächen, die sich bei datenreduzierter Kost ergeben. Um den potentiellen Qualitätsverlust möglichst gering zu halten, arbeitet MPEG II mit einer variablen Datenmenge, die im Mittel so groß ist wie die von Dolby-Digital. Die neueren DVD-Player verstehen das MPEG II-Audio- Format und geben es an den Digitalausgang weiter.

 

Dolby Digital Surround EX und DTS ES setzen auf 6.1- Kanäle, der AVC-A10SE von DENON beherrscht bereits beide Verfahren

DTS, SDDS und MPEG-II-Audio unterstützen maximal 7.1- Kanäle

 

 

 

Was die DVD sonst noch alles kann ?!

  • Sobald man die DVD - Video in das Abspielgerät steckt, wird ein Inhaltsverzeichnis mit vielen kleinen Standbildern angezeigt. Das sieht auf dem Fernsehschirm so ähnlich aus wie ein Bogen Briefmarken. Wenn man nun mit der Fernbedienung eines dieser Bilder anwählt, beginnt der Film oder das Musikstück exakt an dieser Stelle zu laufen.

  • Über dieses Menü kann man ebenso eine der maximal 8 verschiedenen Synchronisationen und maximal 32 Untertitel anwählen.

  • Die Kapazität der DVD ist so groß, dass verschiedene Versionen eines Filmes darauf gespeichert werden können. Man wird also - je nach momentaner Laune - zum Beispiel bei einem Liebesfilm wählen können, ob man ein Happy-End oder ein tragisches Ende erleben möchte (Fachbegriff "Multi Story"). Auch Hintergrundinformationen, etwa Starportraits oder das beliebte "The making of...." haben bequem Platz.

  • Sogar mehrere parallel laufende Programme sind möglich. Man kann zum Beispiel zwischen verschiedenen Kameraperspektiven wählen und beliebig hin- und herschalten (Fachbegriff "Multi Angle"). Damit wird jeder sein eigener Fernsehregisseur.

 

 

 

Die heute auf dem Markt befindlichen DVD-Player unterstützen schon alle genannten Zusatzfunktionen, auch wenn die meisten DVDs diese noch gar nicht anbieten. Zusätzlich spielt der DVD-Player auch CDs und Video- CDs ab.

 

Der europäische Player spielt DVDs der Farbnormen PAL und NTSC mit Ländercode 0 oder 2 ab (siehe Kasten "no play"); die meisten Player besitzen hochwertige 10 Bit Video - D/A-Wandler und verfügen über Y/C-Buchsen oder Y/C  beschaltete Scartausgänge für bessere Signalübertragung zum Fernseher oder Projektor. Für Video High- nder bieten einige Player wie der DENON DVD-2500 auch einen RGB-Ausgang oder eine RGB beschaltete Scartbuchse. Der DENON DVD-1500, der DVM-3700 und der DVD-5000 besitzen 3 Cinchbuchsen, die das in der Studiotechnik übliche Farbkomponentensignal YCbCr ausgeben (siehe Kasten "Videoverbindungen"). Die letztgenannten 2 Verbindungen schöpfen das derzeitige Potential der DVD-Video nahezu voll aus.

 

Der europäische Player muss die Tonformate PCM, Dolby-Digital und MPEG I - Audio beherrschen, um jeder DVD einen Ton entlocken zu können. Die Player stellen Stereoton  gegebenenfalls mit "Dolby-Surround-Matrix" analog per Cinch zum Anschluss an die HiFi-Anlage zur Verfügung. Viele Modelle verarbeiten dabei auch schon Signale mit der maximal möglichen Auflösung einer DVD-Video von 24 Bit und einer Abtastrate von 96 kHz (siehe auch "DVD-Audio").

 

Dolby-Digital 5.1 wird digital am optischen oder/und koaxialen Ausgang des DVD-Players ausgegeben. Dort kann dann ein externer Dolby-Digital-Mehrkanaldecoder angeschlossen werden. Die meisten aktuellen Player stellen zusätzlich noch DTS- und MPEG II-Mehrkanalton am Digitalausgang bereit. Einige besitzen sogar einen integrierten Decoder für Dolby-Digital und MPEG II oder DTS. Solche Multitalente haben dann 6 Cinchbuchsen, um direkten Kontakt mit dem 6-Kanal-Eingang eines Mehrkanalverstärkers oder -receivers aufzunehmen.

 

 

"no play"

Mit diesen profanen Worten verweigern weltweit DVD-Player die Arbeit bei vielen topaktuellen importierten DVDs. Ein im DVD-Player eingebrannter Regionalcode verhindert hier, dass DVDs mit anderem Regionalcode wiedergegeben werden können. Damit will die amerikanische Software-industrie die gute alte Tradition beibehalten, mehrere Versionen ein- und desselben Films zeitversetzt auf dem internationalen Markt veröffentlichen zu können. Die Welt aus Sicht von "Hollywood" ist einmal in der unterstehenden Karte abgebildet. Ein europäischer Player spielt danach nur solche DVDs mit dem Code 2 oder ohne Code (sogenannter Code 0) ab. Dabei ist es dem Hersteller der DVD überlassen, einen Ländercode zu setzen oder nicht. So besitzen z.B. alle DENON-DVDs und viele Dokumentationen keinen Code und können deshalb in jedem Gerät abgespielt werden.

 

 

 

 

 

Videoverbindungen für DVD

RGB: Hier erfolgt eine getrennte Übertragung der Anteile der drei Grundfarben Rot, Grün und Blau am Videosignal. Dies ist der optimale Weg für konventionelle Farbfernseher, da sie das Bild aus genau diesen Farben zusammensetzen. Viele europäische Fernsehgeräte besitzen RGB- kompatible Scart-Buchsen.

YCbCr (Komponenten, YUV): Dieses professionelle, verlustfreie Aufzeichnungs- und Übertragungsformat benötigt ebenfalls 3 separate Leitungen. Jedoch wird hier der Helligkeitsanteil (Y) separat übertragen, Cb bzw. Cr stellen dann die errechneten Differenzsignale B-Y bzw. R-Y dar. In genau diesem Format sind die Bilder auf der DVD gespeichert. Insbesondere in den USA und Japan sind hochwertige Fernseher und Projektoren mit Cinch- bzw. BNC-Eingängen für dieses Format ausgestattet.

Y/C (Hosiden, S-Video) ist ein System zur Aufzeichnung und Übertragung des Videosignals auf 2 separaten Leitungen. Dies führt zu Verlusten bei der Farbqualität, da die Anteile Cb und Cr zusammengefasst werden (nach PAL oder NTSC). Y/C ist international üblich zur Signalübertragung bei S-VHS, Hi8 und Laserdisc. Die meisten europäischen Fernseher besitzen Y/C kompatible Scart-Buchsen.

FBAS (Composite) ist ein System zur Übertragung des Videosignals auf einer einzigen Leitung. Dies führt gegenüber Y/C zu einer weiteren Verschlechterung der Gesamtqualität, da Cb und Cr zusammengefasst auf Y transportiert werden (nach PAL oder NTSC) VHS-Übertragungsstandard. Jede Scartbuchse beherrscht Composite.

 

 

 

Hier noch einmal ein Vergleich zwischen DVD-Video, Laserdisc und VHS-Kasstte.

 

 

DVD

Laserdisc

VHS-Kassette

Spielzeit

  • max. 240 Minuten pro Seite

  • max. 60 Minuten pro Seite (CLV)

  • max. 300 Minuten (600 Min. Longplay)

Preis

  • 30 bis 75 DM

  • 50 bis 200 DM

  • um 35 DM

  • leer um 5 DM

Bild

  • digital

  • komprimiert (MPEG-II)

  • analog

  • moduliert (PWM)

  • analog

  • VHS - Format

Tonnorm

  • digital: PCM Stereo, AC-3, MPEG -1

  • mehrkanaltonfähig

  • digital: PCM Stereo

  • nur NTSC: AC-3-, DTS-Mehrkanalton

  • analog - HiFi - FM

  • Mono- Randspurton

Bildqualität

  • brillante, sehr kräftige Farben

  • perfekte Schärfe mit feinen Details

  • in bewegten und detailreichen Szenen kompressionsabhängige Bewegungsunschärfen

  • beste Bildqualität von einem analogen Medium

  • keine Bewegungsunschärfen

  • ruhiges Bild

  • etwas verrauschter und farbärmer als die DVD

  • deutlich geringere Schärfe als DVD und Laserdisc

  • Rauschen in Farbflächen (Rot)

  • schwankende und mit dem Kassettenalter abnehmende Qualität

Tonqualität

  • CD - Qualität

  • perfekter Dolby Digital (AC-3)- und DTS- Mehrkanalton

  • vielfältige Tonoptionen

  • CD - Qualität

  • NTSC: perfekter Dolby Digital 5.1-Ton bzw. DTS-5.1-Ton

  • PAL - Laserdiscs ohne digitalen Mehrkanalton

  • guter HiFi - Ton

  • Tonqualität sehr stark abhängig vom Alter und Zustand von Kassette und Recorder

  • schlechter Mono-Randspurton

 

 

Die Zukunft der DVD-Video

 

Die DVD-Video gehört inzwischen zu jedem guten Heimkino dazu. In der nahen Zukunft soll sie auch dem Videorecorder seinen Platz streitig machen. Systeme wie die einfach bespielbare DVD-R/W (ähnlich der CD-R) oder die mehrfach beschreibbare DVD+RW (ähnlich der CD-RW) stehen schon in den Startlöchern, um Bild und Ton in exzellenter Qualität auf eine DVD aufzunehmen, die mit jedem DVD-Video-Player wiedergegeben werden kann. Für den digitalen Transfer von Daten, Video und Audio wurde ebenfalls ein weltweiter Standard unter dem Namen IEEE 1394 (FireWire) verabschiedet. Mittels eines Kabels, welches sämtliche elektronischen Geräte im Haushalt verbindet, kann man z.B. das Betriebssystem des Surrounddecoders per Internet updaten oder einfach nur digitale Bild- und Tonsignale verlustlos übertragen. "FireWire" ist damit die optimale Verbindung für Aufnahmen von DVD auf digitalen Videorecordern (DVD-Recordern) und von DVD zu entsprechend ausgestatteten Fernsehern mit volldigitaler Bildverarbeitung insbesondere Plasma-TVs. Für Profimonitore und Projektoren werden manche DVD-Player in Kürze über einen Progresssive Scan-Ausgang verfügen. Er stellt statt der üblichen Halbbilder Vollbild- Komponentensignale am Ausgang bereit und kann somit die Bildruhe und Bildstabilität nochmals verbessern. HDTV-Kompatibilität hingegen wird erst die DVD mit blauem Laser als Nachfolger der heutigen DVD bieten, da nur sie den für einen ganzen Film notwendigen Speicherplatz bietet und die enorm hohen Datenraten liefern kann.

 

Im Audiobereich wird Dolby-Digital auch weiterhin besten Surroundton zu Filmen jeder Art liefern, Dolby-Digital Surround EX als zusätzliche Option wird sicherlich auch Einzug in das ein oder andere Wohnzimmer halten, sobald Hard- und Software verfügbar sind. Ebenso hat DTS noch das Potential, im oberen Softwarepreissegment ein wenig mitzumischen. Bei den allerhöchsten Klangkünsten allerdings wird die DVD-Audio der DVD-Video wohl langfristig den Schneid abkaufen.

 

 

 

DVD-AUDIO

 

Nach knapp 3 Jahren heftigsten Diskussionen im DVD-Forum wurde im Februar 1999 der Standard für eine hochauflösende Musik- und Ton-DVD, die DVD-Audio, verabschiedet. Bis zu acht Kanäle in exzellenter Qualität ohne Datenreduktion sind danach möglich. Kernpunkt ist die von der CD bekannte Puls-Code Modulation (siehe Kasten "PCM auf CD, DVD-Video und DVD-Audio"). Um beispielsweise 5 Kanäle mit 24 Bit / 96 kHz auf einer DVD zu ermöglichen, wurde das verlustlose Komprimierungsverfahren Meridian Lossless Packing standardisiert. Gleichzeitig wird dadurch die Spieldauer um 25 ... 55 % verlängert. Jede DVD-Audio enthält einen Mixdown-Algorithmus. Dieser sorgt dafür, dass beim Abspielen von Surround-Programmen auf Stereoanlagen nicht nur die beiden vorderen Kanäle wiedergegeben werden, sondern auch alle anderen Informationen in einem Mischungsverhältnis, das nach Vorgaben des Produzenten für jedes einzelne Musikstück individuell programmiert werden kann.

 

Natürlich haben auf dieser Platte auch Bilder, Texte, Internetverknüpfungen und Videosequenzen Platz. Diese können jeweils mit der Musik synchronisert sein oder einzeln abgerufen werden. Optional kann die DVD auch noch Tonspuren mit datenreduzierter Kost à la Dolby-Digital, DTS oder MPEG II enthalten.

Nur sogenannte Universalplayer, wie sie von den meisten Herstellern angekündigt sind, werden eine DVD-Audio ebenso wie eine DVD-Video wiedergeben können.

 

 

PCM auf CD, DVD-VIDEO und DVD-AUDIO

Die lineare Puls-Code-Modulation arbeitet auch auf der DVD nach dem von der CD bekannten Prinzip. Der DVD-Standard jedoch gestattet verschiedene Qualitätsstufen der PCM- Technik. Unterstützt werden verschiedene Abtastraten und Quantisierungen (Auflösungen, Wortbreiten) von 16, 20 und 24 Bit. Die Erhöhung jedes dieser beiden Parameter kann bei entsprechend aufgenommenem Material und hochwertiger Aufnahme- und Wiedergabetechnik zu deutlichen Qualitätsverbesserungen gegenüber der CD führen.

 

 

System

Compact Disc

DVD-Video

DVD-Audio

Auflösung (Bit)

16

16/20/24

16/20/24

Abtastrate (kHz)

44,1

48/96

44,1/48/88,2/

96/176,4/192

Maximale Datenrate

für Audio (Gbit/s)

1,4

6,1

9,6

Zusätzliche verlustlose Kompression möglich

Nein

Nein

Ja (MLP)

Beste Qualität 2-Kanal-PCM

16 Bit / 44,1 kHz

24 Bit / 96 kHz

24 Bit / 192 kHz

Beste Qualität 5-Kanal-PCM

Nicht möglich

Nicht standardisiert

24 Bit / 96 kHz

Max. Spieldauer (Minuten)

74

» 410 (DVD-5)

» 600 (DVD-5)

 

 

Eine Angabe von 24 Bit / 96 kHz bedeutet beispielsweise, dass sich ein entsprechender Wandler im DVD-Player 96.000mal pro Sekunde und Kanal mit Hilfe von 16.777.216 (224) verschiedenen Spannungsstufen an das analoge Signal annähern kann. Die CD hingegen arbeitet mit 44,1 kHz und 65.536 Spannungsstufen (16 Bit Worte). Es gibt jedoch Schaltungen, wie z.B. ALPHA AL24 Processing im DENON DVM-3700, die Spannungszwischenwerte errechnen und so dem CD- Signal zu 24 Bit Wortbreite verhelfen können.

 

 

 

Neben der DVD-Audio gibt es noch einen weiteren Systemvorschlag für ein High End-Audio-System, die Super Audio CD (siehe Kasten "DVD-AUDIO vs. SACD").

Es spricht derzeit vieles dafür, dass SACD nur in Playern der gehobenen Preisklasse zu finden sein wird, während die DVD-Audio einen breiten Bereich abdecken kann. Ebenso können beide Systeme in einem Spieler der oberen Klasse friedlich koexistieren und die jeweils eingelegte Software entscheidet dann über die Arbeitsweise des Players.

 

 

DVD-AUDIO vs. SACD

 

Es handelt sich hierbei keineswegs um völlig verschiedene Systeme, auch die SACD besitzt einen Layer mit 4,7 GB Speicherkapazität, auf dem sich das Geheimnis des überragenden Klanges verbirgt. Er enthält eine zweikanalige und eine sechskanalige Abmischung des 74-minütigen Programms im verlustlosen Direct Stream Digital-Format. Bei der SACD ist jedoch ein CD-Layer möglich, der das gleiche Programm in CD-Qualität beinhalten könnte und von den meisten CD-Player gelesen wird. Doch solche Hybrid-SACDs sind teuer und sollen daher vorerst nicht zum Einsatz kommen.

 

System

DVD-AUDIO

SACD

Format (2 Kanäle)

PCM (max. 24 Bit / 192 kHz) DSD (1 Bit / 2,8224 MHz)

Format (5 Kanäle)

PCM/MLP (max. 24 Bit / 96 kHz) DSD (1 Bit / 2,8224 MHz)

Kompression

Meridian Lossless Packing Direct Stream Transfer

Vorteile

  • Bewährte DVD- Technologie
  • Bewährtes PCM extrem hoher Qualität
  • Intelligente Kompression
  • Extrem flexibles und hochwertiges Datenformat (Wandlung in alle PCM- Formate einfach möglich; Verzicht auf Digitalfilter)
  • Hybrid-SACDs in CD- Playern spielbar (PCM 16 Bit / 44,1 kHz)

Nachteile

  • CD- und DVD- Version eines Programms nötig
  • Spieldauer auf 74 Minuten beschränkt
  • Sehr hohe Playerpreise und teurere Hybrid-SACDs

 

 

 

Von: Roland Krüger denondvdguy@hotmail.com

In Anlehnung an: http://www.dvd-forum.ch

Statistikquelle: http://www.dolby.com